Legenden- und Sagenwelt

Kennen Sie Dietzenbach?
Wenn wir uns heute mit der alten Legen- und Sagenwelt Dietzenbachs und seiner Gemarkung beschäftigen, so geschieht das in zweierlei Absicht. Einmal vermögen die Sagen eines Gebietes sehr wohl geschichtliche Tatsachen zu erhellen und zu bestätigen, wenn man alles ausschmückende Beiwerk fein säuberlich beiseite lässt – zum anderen soll auch die Sage im Volk lebendig bleiben und dadurch wirkliches Volksgut werden.

Das Sagengut unseres Ortes ist nach Überlieferungen und sicheren Quellen in dem Heftchen von Heinz Lenhardt „ Die Sagen des Ländleins Dreieich“, bestens aufgezeichnet und soll hier unverändert und schmucklos nacherzählt werden.


Teil 1: Der Hainborn
In der Borngasse finden wir den Trinkborn, der früher Hainborn hieß. Er ist die erste bekannte Quelle und wahrscheinlich auch der älteste Siedlungspunkt Dietzenbachs. Über Jahrhunderte hinweg war er Dorfbrunnen und beliebter Treffpunkt für die Bevölkerung. Als der Storch noch die Kinder brachte, geschah dies aus dem Trinkborn. Bis in die Mitte der fünfziger Jahre des letzten Jahrhunderts sprudelte hier sehr geschätztes Trinkwasser und mancher Bürger führte seine Genesung nach einer Krankheit auf das Trinken aus der Quelle zurück. Von dem Brunnen, dessen Wasser auch in den heißesten und trockensten Sommer nicht versiegt, geht die Sage, dass an ihm die Heiden ihre Opfer gewaschen haben.


Teil 2: Der tote Soldat
In dem Gemarkungsteil von Dietzenbach, der „Im Rotmantel“ heißt, soll einmal ein toter Soldat gefunden worden sein. Dieser Behauptung ist der Dietzenbacher Chronist und Autor des Buches „Dietzenbacher Chronik“ Otto Mau selbst nachgegangen und machte im Kirchenbuch folgenden Eintrag von Pfarrer Joh. Phil. Dieffenbach ausfindig: „Den zwey und zwanzigsten Juli 1796 ist nach der geschwinden retirade der Kayerlichen ein… oder sogenannter Roth Mäntler in dem Käupen Feld auf dem Acker des Johann Philipp Kolben todt gefunden worden. Er hatte seine gantze Rüstung noch bei sich und fünf Blessuren, davon die schwerste ein Stich in die Brust war, und weil er schon 6 Tage in der großen Hitze gelegen und ihn Niemand mehr angreifen konnte, wurde er den drey und zwanzigsten Juli an dem Platz wo er gelegen auch begraben.“ – Die Eintragungen ist sogar von dem Unterschultheißen J.M. Krapp gegengezeichnet. Das österreichische Regiment der Rotmäntel zog 1796 hier durch und musste, wie aus der Gemeinderechnung zu ersehen ist, hier auch verpflegt werden.


Sind Sie an weiteren Informationen und Geschichten interessiert? Dann besuchen Sie doch mal unserer Website (www.heimatverein-dietzenbach.de) oder unser Museum. Wir sind für Sie jeden Sonntag von 15:00 bis 18:00 Uhr in der Darmstädter Straße 7 - 11 zu finden.

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