Das Dietzebacher Deiwelche


Willkommen im alten Dietzenbach. Vor dem Eingang zum Museumshof steht das 2001 vom Lions Club gestiftete Denkmal für das Dietzenbacher Teufelchen. Das bezieht sich auf eine, einst im Giebel eines Fachwerkhauses in der Darmstädter Straße hockende oder stehende, farbig gehaltene kleine Teufelsfigur aus Holz, im Dorf liebevoll das Deiwelche genannt. Das Haus wurde 1941 bei einem englischen Luftangriff zerstört und seitdem ist die Figur verschwunden. Da es unterschiedliche Aussagen über ihr Aussehen gibt, ist bei einer nachträglichen Darstellung der Phantasie natürlich freier Lauf gelassen. Vielleicht bezieht sich der, für die Dietzenbacher nicht gerade sehr schmeichelhafte Spruch: „Dietzebach hoat de Krach, da sitzt der Deiwel unnerm Dach“ auf diese
Gestalt, die ursprünglich nur Unliebsames vom Haus und seinen Bewohnern abwehren sollte, also als eine Wächterfigur zu verstehen ist. Unser nackter, muskulöser Metallteufel jedenfalls schaut auf seine Betrachter ironisch, frech und siegessicher herab, weiß er doch: „Das Böse ist verschwunden, das Böse ist geblieben“. Die Dietzenbacher aber ärgern sich nicht über ihn, da sie Humor haben.