Mittelalterliches Sühnekreuz


Willkommen im alten Dietzenbach. Das aus einem Stück gehauene kleine Sandsteinkreuz ist in die Zeit zwischen 13 Hundert und 15 Hundert zu datieren. Es ist nicht als Wegmarkierung oder Grabkreuz zu verstehen, sondern als Sühnekreuz, Teil eines nicht mehr vorliegenden, umfangreichen Schlichtungsvertrages, der nach einem Tötungsdelikt die gefürchtete Blutrache durch die Familie des Opfers abwenden sollte. Der ursprüngliche Standort dieses Rechtsdenkmals ist nicht bekannt. Zu dem für den Täter sehr teuren, sehr umfangreichen und streng überwachten Bußbedingungen gehörte immer auch die Verpflichtung zu einer Wallfahrt, z.B. nach Rom, Jerusalem oder Santiago de Compostella. Ein weiteres Sühnekreuz befindet sich in der Friedhofsmauer der Christuskirche.